www.mz-web.deDessau-Roßlau, 17.12.2008
Für Wahrzeichen sitzt Portemonnaie lockerer

35 Dessauer Händler verkaufen symbolische Dachsteine für Neuen Wasserturm und staunen über die Reaktion der Bürger

Dessau/MZ/AGE. Das Konto des Vereins zur Förderung und Erhaltung des Neuen Wasserturms ist seit Dienstag um 10 000 Euro reicher. Zu verdanken ist dies einerseits 35 Dessauer Einzelhändlern des Citynet-Verbandes, aber auch den Dessau-Roßlauer Stadtwerken. Jeder Euro, der in den vergangenen 14 Wochen in den Geschäften gesammelt worden ist, wurde von den Stadtwerken aufgestockt. Die fünfstellige Summe nahm am Dienstag Vereins-Schatzmeister Reiner Storch freudig entgegen.


Spenden für den Wasserturm - die Freude ist groß.    Foto: Lutz Sebastian

"Uns war schon bei der Vereinsgründung klar, dass der Wasserturm vorrangig über Fördermittel gerettet werden muss. Aber Fördermittel setzen gewöhnlich Eigenbeiträge voraus. Dass die Dessauer uns helfen, ist durchaus bemerkenswert", anerkannte Storch. Inzwischen belaufe sich der aktuelle Kontostand auf rund 140 000 Euro. Das ist viel Geld, aber noch zu wenig für eine dringend notwendige Rettungsaktion. Etwa 250 000 Euro wird es kosten, um den Wasserturm vor eindringender Nässe zu schützen.
 
Inzwischen sind Bauarbeiter dabei, das Turminnere einzurüsten. In den nächsten Tagen kann dank der Maßnahme durch einen Architekten eine Bestandsaufnahme erfolgen. Diese werde Grundlage der Ausschreibung der erforderlichen Arbeiten sein, sagte Vereinsmitglied Wilhelm Kleinschmidt. Vereinsvorsitzender Hans Tobler indes lässt nicht nach, weitere Spendenaktionen zu initiieren. "Wir stehen mit Dessauer Arztpraxen in Kontakt. Uns wurde signalisiert, dass man auch dort bereit ist, Spendenaufrufe auszulegen."
 
Die Händler von City-Net hatten während der Aktion gemerkt, wie wichtig den Dessauern der Wasserturm ist. "Man kann wirklich davon ausgehen, dass dies ein Wahrzeichen unserer Stadt ist", meinte Horst Peters (Elektro-Peters). Es seien nicht immer die ganz großen Spenden gewesen, aber erstaunlich viele Dessauer hätten für den Turm ins Portemonnaie gegriffen. "Und gerade solche Gesten finde ich wichtig." Citynet sammelt übrigens weiter. Spendenformulare liegen bis zum 27. im Delikatessengeschäft Hobuschstraße 7, im Arcardencafé (Johannisstraße 14) sowie in der Fachbuchhandlung Hein & Sohn (Elisabethstraße 16) aus. Im kommenden Jahr denkt der Händler-Verband über weitere Hilfe nach. Ideen gibt es schon etliche, sagte Oliver Dewess vom Vorstand des Verbandes.


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