Dessau (red). Eine positive Zwischenbilanz zur Spendenaktion "Zehn Euro für einen Ziegel" zog der Verein zur Förderung und Erhaltung des Neuen Wasserturms kurz vor dem Weihnachtsfest. Viele Dessauer haben ihr Herz für das vom Zerfall bedrohte architektonische Kleinod am Lutherplatz entdeckt und ihre Portemonnaies geöffnet. So sind allein in den Geschäften des Citynet-Verbandes in der Dessauer Innenstadt in den letzten Wochen mehr als 4 000 Euro als Spenden für die Notsicherung des Neuen Wasserturms zusammen gekommen.

Hans Tobler und Wilhelm Kleinschmidt, die beiden Vorsitzenden des Fördervereins, dankten Oliver Dewess vom Citynet-Verband und Geschäftsinhaber Horst Peters stellvertretend für alle 35 beteiligten Einzelhändler. Auch die Händler waren mit der Resonanz, die das Thema Wasserturm in der Bevölkerung findet, rundum zufrieden. Horst Peters "Für mich war es erfreulich, zu sehen, dass sich die Dessauer so eindeutig zu ihrem Wasserturm positionieren." Oliver Dewess kündigte an, dass es innerhalb des Citynet-Verbandes Pläne gibt, das Vorhaben Wasserturm im kommenden Jahr mit verschiedenen Aktionen zu verknüpfen und zu unterstützen, so zum Beispiel im Rahmen der MDR-Sommertour. Sogar Kindertagesstätten und Schulen haben für den Erhalt des Dessauer Wahrzeichens gesammelt.
 
Hans Tobler löste in seiner Funktion als Geschäftsführer das Versprechen der Stadtwerke ein, den in den Geschäften eingesammelten Betrag zu verdoppeln. Und so konnte Vereinsschatzmeister Reiner Storch einen symbolischen Scheck in Höhe von 10 000 Euro entgegennehmen. Noch bis zum 27. Dezember besteht Gelegenheit, in den beteiligten Geschäften für die Rettung des Denkmals zu spenden. Im neuen Jahr wird der Staffelstab des Spendenmarathons an die Ärzteschaft übergeben. Dann sollen die Spendenlisten in Arzt- und Zahnarztpraxen ausgelegt werden. Für die Notsicherung des Wasserturms, die vor allem das Dach betrifft, werden rund 250 000 Euro benötigt. Zusammen mit den Fördermitteln (100 000 Euro) und den Spendeneinnahmen stehen jetzt knapp 150 000 Euro auf dem Konto des Vereins. "Bis zum großen Ziel ist es also noch ein weiter Weg. Deshalb hoffen wir auch im kommenden Jahr auf die Unterstützung durch viele kleine oder auch die eine oder andere große Spende", blickt Hans Tobler hoffnungsvoll voraus.
 
Wie Wilhelm Kleinschmidt informierte, nahm der Architekt am Donnerstag den Bauzustand des Wasserturms über eine im Inneren des Turms aufgebaute Rüstung genauestens in Augenschein. Nach Auswertung der gewonnenen Daten kann die Ausschreibung der dringendsten Arbeiten erfolgen.